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Sommerferiengrüße 2021

Liebe Kinder, Eltern und Familienangehörige,

 

in jeder Klasse wurde am heutigen letzten Schultag auf die erreichten Ergebnisse, Lernleistungen und Besonderheiten des Schuljahres 2020/2021 zurückgeschaut. Ich möchte allen Schülern zu ihrem Jahreszeugnis herzlich gratulieren und feststellen, dass wohl jeder sein Bestes gegeben hat. Die Besonderheit war nun einmal, dass der Schwerpunkt der Lernarbeit in Deutsch, Mathematik, Sachunterricht sowie Englisch lag und andere Bereiche, wie Werken, Kunst, Musik und Sport, in geringerem Maße unterrichtet wurden. Woran das lag, wissen wir alle: Die Coronamaßnahmen führten zu gravierenden Eingriffen in den Schulbetrieb und haben vieles, was bisher selbstverständlich und normal war, unmöglich gemacht.

Nun sollte trotz allem in jeder Familie das Zeugnis mit den wenigen Fachzensuren und dem „teilgenommen“ aufmerksam betrachtet und die Gedanken von Kind und Eltern ausgesprochen werden. Der Schulbericht der Erstklässler bietet da schon etwas mehr Lesestoff und veranschaulicht den Familien, wie der Lerneinstieg gelungen ist und wo noch Reserven liegen.

Bitte bedenken Sie: So ein Zeugnis ist die komprimierte Bilanz von einem Schuljahr fleißiger Lernarbeit und sollte daher von jeder Familie dementsprechend gewürdigt werden.



Ein ganzes Schuljahr unter Pandemiebedingungen hat uns allen enorm viel abverlangt. Diese Monate waren eine Herausforderung ohnegleichen.

Das fing schon damit an, dass Sie als Eltern die meiste Zeit nicht in die Schule eingelassen werden konnten. Immer wieder mussten neue Regeln und Maßnahmen an die Kinder herangetragen und mit Ihrer Unterstützung umgesetzt werden. Ich habe noch nie in meinem Leben so viele Elternschreiben an den Wochenenden verfasst wie in diesem Schuljahr. Die Schule wurde gewissermaßen zu einer Insel, die nur die Kinder und das pädagogische Personal betreten durften – und auf dieser „Insel“ gab es dann noch die „Klasseninseln“, innerhalb derer sich die Kinder wirklich frei bewegen konnten.

Seit der Herbstzeit galt das Prinzip strikter Klassentrennung, das zudem noch von einer Maskenpflicht im Schulhaus ab Februar 2021 und ca. zwei Monate später durch die Selbsttestpflicht auch für die Grundschüler ergänzt wurde.

Das alles ließ natürlich weder Raum für persönliche Begegnungen, noch Möglichkeiten von außerunterrichtlichen Aktionen zu. Der Unterricht als „Kerngeschäft“ von Schule entfaltete richtiggehend ein Alleinstellungsmerkmal für das Geschehen in diesem Schuljahr.

Aber selbst der Unterricht bildete keine durchweg verlässliche Komponente. Schulschließungen mit häuslicher Lernzeit waren das Mittel der Wahl, wenn die regierungsseitige Lageeinschätzung dies so verfügte. Auch davon waren die Grundschulen in nicht geringem Maße betroffen und ich möchte auch am Ende des Schuljahres noch einmal meine Dankbarkeit darüber zum Ausdruck bringen, mit wieviel Geduld, Hingabe und Gespür Sie diese Aufgabe gemeistert haben. Wir „Berufslehrer“ wissen es sehr zu schätzen, was Sie als „Laienlehrer“ in diesen Lockdownwochen geleistet haben.

 

Nun geht dieses Schuljahr unter Pandemiebedingungen zu Ende, und wenn man ehrlich ist, sind es fordernde und aufwühlende Zeiten gewesen, die hinter uns liegen.

Während wir Erwachsenen meinen, dies einigermaßen zu reflektieren und zu verarbeiten, wissen wir leider viel zu wenig darüber, wie es die Kinder beeinflusst hat. In diesem Bewusstsein war es für unsere Lehrerschaft oberstes Gebot, den Kindern weitestgehende  Normalität in diesem Ausnahmezustand zu gewähren, ihnen Ängste zu nehmen und ihren Bedürfnissen, Wünschen und Hoffnungen zu entsprechen.

Mein Credo dafür lautete von Anfang an: Maßnahmeerweiterungen nur dann, wenn es neue Verordnungen unmissverständlich verlangen!

Da ich diese Überzeugung nicht allen Beteiligten im Haus vermitteln konnte, gab es auch Diskrepanzen, zu denen es immernoch Klärungsbedarf gibt. Dies steht vor allem deshalb noch aus, weil diese Meinungsverschiedenheiten von außen verunglimpfend verstärkt wurden und bis heute, trotz all meiner Bemühungen (auch gemeinsam mit einigen Klassenelternsprechern), keinerlei sachliche Lösung möglich gewesen ist. 
Das ist eine Tatsache, die sich nicht einfach verdrängen lässt, die auch zum Resümee dieses Schuljahres gehört und daher offen benannt werden soll.

 

Doch jetzt ziehe ich den symbolischen Schlussstrich unter dieses Schuljahr 2020/2021. Die Sommerpause ist nun für die Schüler angesagt. Doch was wäre diese Zeit ohne Eltern und Großeltern wert!?

Deshalb: Nehmen Sie sich auch ein paar Tage frei und verbringen Sie mit Ihren Kindern einen schönen und erlebnisreichen Urlaub, wo immer es Ihnen beliebt. Ich wünsche Ihnen fantastische Familienferientage!

Falls Sie Fragen haben und/ oder mich einfach sprechen möchten, bin ich noch bis 30. Juli erreichbar. Wenn sich erst später etwas ergeben sollte, bin ich ab 30. August wieder für Sie da.

 

Herzliche und sommervergnügte Grüße
im Namen aller Lehrerinnen, der Sekretärin Frau Richter und des Hausmeisters Herr Mescheder sendet Ihnen

Ihr Schulleiter
Dieter Helbig