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Sommerferiengrüße 2024

Liebe Eltern und Großeltern, liebe Kinder und Freunde der 75. Grundschule,

bevor Sie auf Reisen gehen oder sich anderen Urlaubsfreuden widmen, möchte ich meinen Sommerferiengruß an Sie und Euch senden.

Ja, dies sind die letzten Grüße aus meinem Schulbüro an die Eltern und Kinder der Leutewitzer Schule. Denn inzwischen pfeifen es längst die Spatzen vom Dach, verkündet es der Schüler mit Pantoffel und Schiefertafel auf der Wetterfahne von oben herab:

Herr Helbig hört auf und legt sein Amt nieder. Er beendet seine langjährige Schulleitertätigkeit und lässt sich nun in den Ruhestand versetzen. Dies ist der Lauf des Lebens. Jedes Ding hat seine Zeit und nichts ist für die Ewigkeit.

So sagt man und so soll es im Wesentlichen auch sein. Aber eine solche Entscheidung nach

32 Dienstjahren für diese großartige Schule nur nüchtern und rational betrachten zu wollen, greift natürlich zu kurz. Da spielen sehr wohl viele Emotionen und unzählige magische Momente der Rückbesinnung und des Erinnerns mit hinein, die ja das eigentlich Menschliche dabei sind und das Bewahrenswerte und Dauerhafte zum Vorschein bringen.

Günther Höppner, ein alter Lehrer dieser Schule, der 2021 hundertjährig verstarb, sagte oft zu mir:

„Herr Helbig, wenn Sie einmal in Rente gehen, dann sind Sie wahrscheinlich der bisher am längsten tätige Schulleiter der 75. Schule gewesen.“ Schaue ich nun in die Chronik unserer 148 Jahre alten Bildungseinrichtung hinein, so kann ich mit einigem Stolz feststellen: Herr Höppner hatte recht!

Über drei Jahrzehnte eine Schule zu lenken und zu leiten, ist natürlich ein Berufs- und Arbeitsmarathon der besonderen Art. Da gab es gewiss nicht einen Tag der Langeweile, nicht einen Monat der Eintönigkeit, nicht ein Schuljahr ohne besondere Hürden und Schwierigkeiten. Aber die Energie und die Zielstrebigkeit bezieht man eben gerade aus dem kraftvollen Einsatz für seine Schule und aus dem Wissen heraus, dass es sich lohnt, die Herausforderungen anzunehmen. Diese lange Zeit war bereichernd und beglückend, herausfordernd und kräftezehrend zugleich – so wie sich eine besondere Aufgabe eben anfühlt, der man sich mit Herz und Verstand verschrieben hat.

Als ich im Jahre 1992 meine Bewerbung für die 75. Grundschule einreichte, sollte dies lediglich für die Stellvertreterstelle sein. Da aber ein Schulleiter gesucht wurde, bat man mich, die Gesamtverantwortung zu übernehmen. Ich überlegte nicht lange und stellte mich im jungen Alter von 33 Jahren (meine Tochter war gerade geboren) diesem Auftrag.

Einen ganzen Sommer lang verbrachte ich während der Ferien jeden Tag in der Schule, bereitete vor, arbeitete mich in die Materie ein, machte mich mit den örtlichen Verhältnissen vertraut.

Als dann die Kolleginnen und Kollegen und die Kinder aus den Ferien zurückkehrten, wusste ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.

Die 75. Grundschule entsprach genau meinen Vorstellungen und war es für mich wert, in dieser Aufbruchszeit nach der deutschen Wiedervereinigung mit ganzer Kraft aufgebaut und neu profiliert zu werden.

Ja, ich bin sogar geneigt zu sagen: Diese Schule war mir wie auf den Leib geschnitten. Sie war genau das, was mir vorschwebte: Eine Schule mit Traditionen und starker Historie, in einem Gebäude mit besonderer Architektur, an einem Standort mit attraktivem Wohnumfeld.

So ging ich mit Begeisterung, Wagemut und Idealismus ans Werk und setzte alles daran, um den Fortbestand dieser Einrichtung in Zeiten von Schulschließungen zu sichern und die Entwicklung während der darauffolgenden Jahre mit hohen Schülerzahlen voranzutreiben.

Dank meiner motivierten Kolleginnen und Mitarbeiter sowie immer neuer engagierter Eltern ist das nach meiner Einschätzung auch gelungen und erreicht worden, erfreut sich doch die 75. Grundschule seit vielen Jahren eines guten Rufes und ist anerkannt.

Trotz alledem bin ich an diesem Schuljahresende 2023/2024 an dem Punkt angelangt, wo ich mich von meiner Schulleitertätigkeit verabschiede. So alt wie ich zu Beginn meiner Laufbahn war, so viele Jahre sind inzwischen bei meiner Arbeit an der 75. Grundschule vergangen. Mittlerweile schicken längst ehemalige Schüler ihre eigenen Kinder in unsere Schule, sind aus den Eltern von damals Großeltern geworden, die der Schuleinführung ihrer Enkelkinder beiwohnen und sich freuen, mich wiederzusehen.

Hinter mir liegen 32 erfüllte Schulleiterjahre, die Geschichte geschrieben haben, angefangen vom Turnhallenneubau, über die Unterrichtung von LRS-Kindern und die Einführung von Ganztagsangeboten, bis hin zur Generalsanierung vor 14 Jahren und vielfältiger pädagogischer Fortschritte im Sinne unseres Schulprogrammes. Zugegeben, während der schlimmsten Phase dieser drei Jahrzehnte, zu Anfang der 20er Jahre, habe ich schon ans Aufhören gedacht, aber dann brach noch einmal eine sehr schöne und erfolgreiche Zeit an. Von daher ist für mich jetzt die optimale Gelegenheit, die Verantwortung für die 75. Grundschule in neue Hände zu übertragen, Tschüss zu sagen und eine neue Lebensetappe zu beginnen.

Ich möchte mich bei allen ehemaligen und jetzigen Eltern und Schülern für die Treue, für die Mitarbeit, für die Gestaltungsfreude, für den Gemeinschaftsgeist während dieser vielen Jahre bedanken.

Besonderen Dank schulde ich meinen Kolleginnen. Ohne ihr hohes Berufsethos und die souveräne Beherrschung des „Lehrerhandwerks“ hätte ich in meinem gesamten Wirken nicht das erreicht, was ich mir zum Ziel gesetzt hatte.

In umsichtiger und fleißiger Art und Weise hat mir stets meine Stellvertreterin, Frau Bärbel Wagner, jederzeit den Rücken freigehalten, mich nach Kräften unterstützt und mir immer konstruktiv zur Seite gestanden.

Auch dem vorherigen stellvertretenden Schulleiter, Herrn Falk Wagner, bin ich nach wie vor dankbar, hat er doch ebenfalls viele Jahre lang an der 75. Grundschule mitgewirkt.

Mit Dankbarkeit und Verbundenheit betrachte ich auch die Arbeit meiner Sekretärin, des Hausmeisters, der Mitarbeiterinnen in der Küche und der Erzieherinnen und Erzieher unseres Hortes.

Ebenso denke ich mit einem tiefen Dankesgefühl an alle Schulelternsprecher und Vorstandsmitglieder des Fördervereins, die während meiner Zeit an der 75. Grundschule Verantwortung übernommen haben. Niemals hätte sich unsere Schule so erfolgreich und gedeihlich entwickeln können, wenn diese aufgeschlossenen und zupackenden Mütter und Väter nicht zur Stelle gewesen wären.

Ich danke Ihnen allen, die Sie jetzt hier sind und sich darüber freuen, unseren Schulalltag hautnah erleben zu dürfen.

Ich denke aber auch an die Menschen, die uns in diesen Jahren viel zu früh für immer verlassen haben u.a. auch zwei unserer Schulkinder. Ich werde sie niemals vergessen!

Ich rufe all den Menschen zu, die ich in 32 Jahren Schulleitertätigkeit kennenlernen durfte, die mir über den Weg gelaufen sind, mit denen ich in Kontakt war: Danke für diese Schicksalsfügungen! Danke für diese Begegnungen! Danke für diese Jahre eines gemeinsamen Weges zum Wohle der Kinder an dieser fantastischen Grundschule!

Ich wünsche Euch und Ihnen allen weiterhin ein glückliches, gesundes und harmonisches Leben. Möge die Zukunft nur Liebe und die besten Seiten des Erdendaseins hervorbringen. Auch wenn Reibungen und Diskrepanzen nicht ausbleiben werden, wird es immer Wege zu akzeptablen Lösungen geben.

Vor allem wünsche ich mir für unsere Kinder, dass die kriegerischen Tendenzen auf unserem Planeten eingedämmt werden und ein friedenstiftender Weltgeist die Oberhand gewinnt.

Last but not least möchte ich selbstverständlich noch einmal auf unser Sommerfest am 7.Juni 2024 zu sprechen kommen. Mit Fug und Recht lässt sich feststellen, dass es ein einmaliges und unvergessliches Ereignis war. Das Wetter hat gestimmt, es sind viele Menschen dabei gewesen und für Abwechslung war gesorgt. Wir erlebten eine rundum würdige und stimmungsvolle Schuljahresabschlussparty!

Für mein letztes großes Fest als Chef des Hauses hätte ich mir keine schönere Atmosphäre wünschen können.

Insbesondere war die Ehrung, die Sie mir zur Eröffnung angedeihen ließen, für mich ein überwältigendes und glückliches Erlebnis, das mich zutiefst berührte. Ihre Wertschätzung und Anerkennung betrachte ich als positives Echo im Hinblick auf meine gesamte Arbeit und freue mich sehr darüber. Einen schöneren Lohn kann es nicht geben.

Für das große und außergewöhnliche Geschenk, das mir Frau Schöne und Frau Reimann stellvertretend für alle Eltern überreichten, möchte ich mich vielmals herzlich bedanken. Sie haben mir damit für meine Zeit nach dem Berufsleben wunderbare Möglichkeiten eröffnet: Zeit zur Entspannung, Zeit für Kuliarisches, Zeit für Geselligkeit. Ich nehme es dankbar an und werde es zu nutzen wissen.

Noch viel dauerhafter wird mich hoffentlich das schöne Rosenbäumchen, das ein Symbol für „die Kinder und ihren Direktor“ sein soll, begleiten und erfreuen.

Tausend Dank Ihnen allen, liebe Klassenelternsprecher, liebe Eltern, für diese feierliche Verabschiedung an diesem wunderschönen Tag!

Auch dem Fördervereinsvorstand mit den aktuellen und früheren Mitarbeitern danke ich sehr, denn sie haben erkannt, in welche Richtung eine meiner künftigen Sehnsüchte geht und mich dementsprechend mit einer Grundausstattung beschenkt.

Die Organisation unseres Sommerfestes war insgesamt gründlich und perfekt und ließ keine Wünsche offen. Frau Schöne hielt die Fäden von Anfang bis Ende in den Händen und hat keine Mühe, keinen Einsatz gescheut, um alles akribisch in die Wege zu leiten. Das ist ihr bestens gelungen und sie hat sich großen Dank von uns allen verdient.

Generell haben natürlich viele Eltern bei ihrem Einsatz an den Ständen Erstklassiges geleistet. Ein solches Fest wäre ohne die Beteiligung aller Klassen nicht denk- und durchführbar gewesen. Alle haben mit ihren Stärken, Ideen und Beziehungen dazu beigetragen, dass diese vier Stunden eine runde Sache geworden sind.

Herr Schröter, unser Hausmeister, dem ich für seinen unermüdlichen Einsatz auch sehr dankbar bin, lässt Grüße an die Eltern bestellen, die ihm beim Auf- und Abbau geholfen haben. Es sei alles tadellos vonstattengegangen und habe genauso gut funktioniert wie mit zusätzlichen Hausmeistern, die diesmal wegen der Europawahl nicht kommen konnten. Das zeigt doch ebenfalls, wie großartig man auf die Mitarbeit unserer Eltern bauen kann.

Abschließend spreche all denjenigen meinen Dank aus, die ich hier nicht explizit erwähnen kann, da sonst dieser Brief kein Ende nimmt. Es war unser Sommerfest, es war unser gemeinsamer Schuljahresabschluss – und es war grandios und hat hoffentlich allen erinnerungswürdige Augenblicke geschenkt!

Wenn Sie meine Abschlussbotschaft im Ranzen Ihres Kindes finden, ist das Schuljahr 2023/2024 tatsächlich beendet. Die Kinder tragen mit Stolz ihre Zeugnisse nach Hause und der Schulgong ist für 6 Wochen abgestellt.

Überzeugen Sie sich von den Lernergebnissen und den Bildungsfortschritten Ihrer Kinder und schenken Sie ihnen die dementsprechende Anerkennung.

Nun heißt es aber: Ab in den Urlaub!

Ich wünsche allen Familien, besonders meinen Schülern, erlebnisreiche und erholsame Ferien. Möge es mit Badewetter, Wanderlust und Relaxen keine Langeweile geben.

Kommen Sie mit Ihren Kindern am 05. August gesund und mit viel Neugier zurück in die 75.Grundschule. Ich denke dann an meine Schüler, an meine Lehrer und an Sie.

Es grüßt Sie nun sehr herzlich und sagt auf Wiedersehen
Ihr Schulleiter Dieter Helbig

PS:

Der frei bewegliche Ferientag für das Schuljahr 2024/2025 ist laut Konferenzbeschluss Freitag, der 4.Oktober 2024.

Unterricht in der 1. Schulwoche:

Montag, 05.08.:

  • Klassenleiterunterricht für alle Klassen bis 11:15 Uhr

Dienstag, 06.08.-Fr, 09.08.:

  • Klassenleiterunterricht 1. / 2. Klassen bis 11:15 Uhr
  • Klassenleiterunterricht 3. / 4. Klassen bis 12:10 Uhr

Hier noch ein paar Eindrücke vom letzten Schultag: